1952 schlug die Geburtsstunde der Volks-Chor- Narrenzunft Dotzheim.
Impulsgeber waren u.a. Elfriede Birk  und Heinz Dönges. Vom Start weg machten die Narrenzunftaktiven schon bald auch außerhalb Dotzheims Mauern von sich reden. Erinnert sei u.a. an den Gesangsvortrag von Heinz Dönges "Ach, sind Sie nicht Herr Hebbes", gehalten beim Kasteler Atlanta-Club, dem Vorläufer des heutigen KCK. Im Austausch hielt Rolf Braun Einzug ins Dotzheimer Turnerheim.

 

 

 

Die Volks-Chor-Narrenzunft war von Gründung an eng mit dem Chor verflochten und dies spiegelte sich auch musikalisch auf der vierfarbbunten Bühne wider. Erinnert sei an das  "Melodia-Quartett" unter der Leitung von Willi Haberstock und Monika Palm. Jahrelang zählten die vier Sänger zu den musikalischen Höhepunkten der Zunftfassenacht und waren Stammgäste im Wiesbadener Karneval u.a. bei der "Kolping-Familie" und den "Erbenheimer Brummern". Heinz Dönges, Willi Bausch, August Weber, Otto Braun und später Adolf Wölfert setzten gesanglich Glanzlichter.

 

 

 

 

 

 

 

Seit 1975 zeigen sich unterschiedliche Pfade in der Ausrichtung der Saalfassenacht, die die einzelnen Vereine einschlagen. Die Wege trennen sich. Die Zeit von "Narrheit/Einigkeit" ist vorbei.
Die närrische Kultur wird zusehends durch eingekaufte Akteure bestimmt. "Große Räte", Vorläufer der heutigen "VIP-Kultur" regieren einigen Vereinen ins Programm hinein.
Die Narrenzunft verfolgt weiterhin den Originalgedanken der Fassenacht und setzt auf eigene Ideen sowie örtliche Aktive und das Vorhaben gelingt!

1981 gründen Werner Wölfert und Jürgen Stumm die "Funzelsitzung". Die "Funzel" wird auf Anhieb ein Erfolg und erfreut sich einer rasanten Beliebtheit, der nur durch Kontigentierung der Karten Einhalt geboten werden kann.

1975 kommt mit den "Staakopplerchen"  eine neue Gesangsgruppe auf die närrische Bühne. Singende Damen, eine Rarität in der Fassenacht.

Parallel zu den Entwicklungen in der Narrenzunft startet Renate Seydel die TUS-Jazz-Tanzgruppe, die mit ihren Auftritten die Zunftfassenacht bereichert. Der Narrenzunft-Slogan der damaligen Zeit lautet:
Volks-Chor sendet Humor

Neben den Funzelsitzungen setzten die Narrenzunftaktiven eine weitere neue "Lampe" im Vereinsgeschehen. Werner Kilb und Jürgen Stumm gründen 1985 die Laienspielbühne
"Theater an der Belzbach".  Zur närrischen Einstimmung werden seither im Spätjahr eigenverfasste Dreiakter gespielt, die sich ähnlich der Funzel großer Beliebtheit erfreuen.

Mit der Entscheidung, auf eigene Inhalte und Kräfte zu setzen, lag die Narrenzunft dereinst richtig.  Mittlerweile bindet die Zunft ein ansehnliches Aktivenpotential, das sich solidarisch der närrischen Sache widmet, d.h. nicht alle stehen auf der Bühne, aber jede(r) ist vor, hinter und unter der Bühne aus "Spaß an der Freude" tätig.

Nachdem die Narrenzunft sich inhaltlich mit Geschick und Fortune in der Vergangenheit im rauen Wind des Zeitgeistes behauptet hat, bleibt zu wünschen, dass im momentanen "Fahrwasser" auch für eine nachwachsende Generation, die ihrerseits ein Ventil zum grauen Alltag sucht, Strecke und Richtung stimmen.